So verschlüsselt ihr Eure Festplatte

Für jede*n ist es mittlerweile selbstverständlich geworden, ein Anti-Viren-Programm zu nutzen um den Computer vor Angriffen zu schützen. Viele nutzen, ob beruflich oder privat, mittlerweile einen Laptop, da es einfach praktisch ist, von überall aus zu arbeiten und nicht an einen Schreibtisch gebunden zu sein.
Aber was ist mit den persönlichen Daten, wenn der Laptop geklaut wird? Da hilft dann auch kein Anti-Viren-Programm mehr. Aber wie schützt man seine Daten vor einem unerlaubten Zugriff? Eine Hürde für potentielle Daten-Diebe stellt natürlich ein Passwort dar. Deshalb solltest Du Deinen Nutzer-Account auf jeden Fall mit einem sicheren (!) Passwort schützen. Allerdings kann dieser Schutz umgangen werden: Die Festplatte wird ausgebaut und an einen anderen PC angeschlossen. So lassen sich einfach die Daten von der Festplatte auslesen. Darum ist der einzige sichere Schutz für Deine Daten auf der Festplatte eine Verschlüsselung.
Windows-Nutzer*innen haben ein Programm zum Verschlüsseln direkt im Betriebssystem –vorausgesetzt, Du hast Windows Pro, Enterprise oder Education – integriert: BitLocker ist einfach in der Handhabung. Am einfachsten kannst Du das Programm nutzen, wenn Du einen TPM-Chip in deinem Mainboard (Steuerzentrum des Computers) hast. Das kannst Du leicht herausfinden, indem Du in der Suchleiste „BitLocker“ eingibst und das Programm öffnest. Dort werden Dir die Festplatten angezeigt. Daneben befindet sich die Schaltfläche „BitLocker“ aktivieren. Wenn dann die Fehlermeldung „BitLocker ohne kompatibles TMP zulassen“ erscheint, hat Dein Laptop keinen TMP-Chip. Aber auch dann ist eine Versschlüsselung der Festplatte möglich. Eine Anleitung findest Du unter http://praxistipps.chip.de/windows-10-festplatte-verschluesseln-so-klappts_43269. Wenn keine Fehlermeldung erscheint, kannst Du die Verschlüsselung einfach Schritt für Schritt einrichten.
Vorteilhaft ist natürlich, dass das Programm vorinstalliert und einfach in der Handhabung ist. Allerdings ist das Programm „Closed-Source“, die Sicherheit kann daher nicht von unabhängigen Expert*innen bewertet werden. Außerdem hat Microsoft in der Vergangenheit beispielsweise mit der NSA kooperiert. Somit ist es den Sicherheitsdiensten möglich, eine Verschlüsselung zu umgehen, da sie quasi einen Schlüssel hatten. Dieses „Risiko“ kann aber von Otto-Normalverbrauchern vernachlässigt werden. Wenn Du trotzdem lieber ein anderes Programm nutzen möchtest oder kein BitLocker auf Deinem Laptop hast, gibt es Alternativen: Zum Beispiel das Programm Veracrypt. Das Programm wird kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.
Veracrypt ist der inoffizielle Nachfolger von Truecrypt, einem Verschlüsselungsprogramm für das es keine Updates mehr gibt und somit in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr sicher ist. Veracrypt gibt es für die gängigen Betriebssysteme Windows, Mac OS X und Linux. Unter https://veracrypt.codeplex.com/ kannst Du Dir Veracrypt herunterladen. Nachdem Du das Programm installiert hast, kannst Du einfach der Anleitung (die Du Dir bei der Installation mit installieren solltest, wenn Du Veracrypt das erste Mal benutzt) folgen. Das Programm ist allerdings auf Englisch. Im Menü von Veracrypt kannst Du die Sprache auf Deutsch umstellen. Dann kannst Du eine Festplatte verschlüsseln, aber auch einzelne Dateien. Dazu kannst Du so genannte Container erstellen. Eine Video-Anleitung findest Du unter https://www.youtube.com/watch?v=jPRkPwM2uvo.
Wichtig: Bevor Du die gesamte Festplatte (oder auch einzelne Verzeichnisse) verschlüsselst, lege auf jeden Fall ein Backup der Daten an!

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