Beim weltweiten Document Freedom Day wird seit Jahren für die Verwendung offener Standards geworben. Dieser Tag ist eine wichtige Institution, um die Vorteile der Verwendung freier und offener Standards ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
Was sind offene Standards? Eine allgemeingültige Definition gibt es (noch) nicht, aber viele Vorschläge. Kurzgefasst lassen sich offene Standards als Dateiformate charakterisieren, die in einem offenen Prozess entwickelt und beschlossen werden, und größtenteils gebührenfrei nutzbar sind. Wichtig ist die plattform- und softwareübergreifende Verwendbarkeit.
Dem Document Freedom Day liegt folgende Definition zugrunde:
Ein Offener Standard bezieht sich auf ein Format oder Protokoll, das
- einer vollständig öffentlichen Bewertung und Nutzung unterliegt, ohne Hemmnisse auf eine für alle Beteiligten gleichermaßen zugänglichen Weise
- ohne jegliche Komponenten oder Erweiterungen ist, die von Formaten oder Protokollen abhängen, die selbst nicht der Definition eines Offenen Standards entsprechen,
- frei ist von juristischen oder technischen Klauseln, die seine Verwendung von jeglicher Seite oder jeglichem Geschäftsmodell einschränken,
- unabhängig von einem einzelnen Anbieter geleitet und weiterentwickelt wird, in einem Prozess, der einer gleichberechtigten Teilnahme von Wettbewerbern und Dritten offen steht,
- verfügbar ist in verschiedenen vollständigen Implementierungen von verschiedenen Anbietern oder als vollständige Implementierung gleichermaßen für alle Beteiligten.
(Quelle der deutschen Übersetzung: http://fsfe.org/projects/os/def.de.html, übersetzt aus der Genfer Erklärung zu Standards und der Zukunft des Internets)
Im digitalen Zeitalter ist es notwendig, weiterhin um den verstärkten Einsatz freier und offener Formate und Standards zu kämpfen. Wir wollen dafür sorgen, dass herstellerneutrale, freie Formate zum internationalen Standard werden, denn auf diesem Weg ist sichergestellt, dass der globale Wissensschatz auch in Zukunft vielen Menschen zur Verfügung stehen kann.
Der Einsatz offener Standards, Schnittstellen, Lizenzen, Formate und Protokolle muss verbindlich sein, um Informationen maschinenlesbar bereitzustellen und damit vollumfänglich für alle nutzbar zu machen. Insofern leisten offene Standards auch einen Beitrag zur Transparenz.
Wir Grüne setzen uns schon lange für die Nutzung freier und offener Standards ein. Auch im Koalitionsvertrag der abgelaufenen Wahlperiode (2010-2012) wurde verankert, für freie und offene Formate zu werben, ihren Nutzen herauszustellen und bereits in der Medienkompetenzförderung in den Bildungseinrichtungen die Grundlagen für den kompetenten Umgang mit ihnen zu schaffen. In Zukunft wird es auch darum gehen, den Open Source Gedanken stärker als bisher in der Landesverwaltung verankern.
Unser Ziel: Open NRW!
Offenheit heißt für uns GRÜNE allerdings nicht nur technische Offenheit. Unser Ziel ist ein „Open NRW“, in dem es gelingt, die Prozesse von Politik und Verwaltung stärker als bisher für die Bürgerinnen und Bürger zu öffnen. In den letzten zwei Jahren gab es erste Schritte in dieser Richtung.
Unsere Vision reicht jedoch weiter: Wir wollen Daten des Landes für die Bürgerinnen und Bürger nutzbar machen. Informationen sollen einfach und kostenlos abrufbar sein. Damit schaffen wir die Grundalge für mehr Transparenz und vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten und nutzen die Chancen der Digitalisierung für unsere Demokratie!
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