Am 8. Februar besuchte ich mit meiner #weltbewegen Tour die Firma Tünkers Maschinenbau in Ratingen. Das Unternehmen wurde 1962 gegründet und hat heute etwa 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit, davon 340 in Ratingen. Tünkers erwirtschaftet einen Umsatz von 220 Millionen Euro im Jahr und ist Weltmarktführer für Automationslösungen im Umfeld des Industrieroboters. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Automobilindustrie, und dabei im Rohkarosseriebau.
Ein interessanter Entwicklungsschwerpunkt liegt derzeit bei autonomen Transportrobotern (AGV). Transportroboter, die auf Schienen oder Induktionsschleifen unterwegs waren, kamen bereits in den achtziger Jahren auf. Sie waren damals aber technisch nicht ausgereift, unflexibel und verfügten nicht über die ausreichende Batterielaufzeit. Heute stellen sich in diesem Bereich auch neue Herausforderungen. Denn die Automobilhersteller gestalten ihre Produktion radikal um. In Zukunft wird nicht mehr in den hergebrachten Produktionslinien produziert, und hier besteht der Innovationsbedarf für Tünkers. Denn bisher produzierte das Unternehmen eben diese Linien, die zukünftig durch flexiblere Modelle ersetzt werden müssen. Neben der AGV-Technik sind hierfür große Innovationen im Bereich der Indoornavigation erforderlich. Tünkers kooperiert hierfür mit dem Unternehmen Navitec aus Finnland.
„Der Slogan „Erfindergeist serienmäßig“ wird bei Tünkers ernst genommen. 350 Patente weltweit dokumentieren, dass es sich um ein hoch innovatives Unternehmen handelt. Tünkers gestaltet die Zukunft sowohl in der Logistikbranche als auch in der Automobilherstellung mit. Ich nehme mehrere Themen mit: erstens ist auch bei Tünkers der Fachkräftemangel in allen Bereichen des Unternehmens ein großes Thema. Wir müssen die Diskussion über attraktivere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen im Handwerk weiter führen. Dazu gehört auch, mehr Auslandserfahrungen für Handwerkerinnen und Handwerker zu ermöglichen. Aber auch der rechtliche Rahmen für Innovationen braucht ein digitales Update. Tünkers ist derzeit sehr aktiv in der Entwicklung von Transportrobotern und -drohnen. Der autonome Roboter kann aber nicht im Käfig bleiben. Hier gilt es nachzusteuern, soweit dies rechtlich erforderlich ist, und hieraus Vorteile für die Sicherheit in der Produktion zu generieren. Tünkers kommt vollumfänglich dem Grundsatz nach, dass ein innovatives Unternehmen selbst sein größter Konkurrent sein muss. Die Aktivitäten in der Entwicklung von AGV belegen dies eindrücklich.“
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