Besuch beim Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben

Heute war ich zu Besuch beim Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben OWL. Es war ein sehr gutes Gespräch und das KSL leistet wirklich wichtige Arbeit für Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung in der ganzen Region. Dabei geht es z.B. um die Förderung politischer Beteiligung, etwa durch die Einrichtung von Behindertenbeiräten. Davon gibt es zu wenige: Nur 15 von 70 Kommunen in OWL haben solche Beiräte. Das KSL unterstützt auch Kommunalverwaltungen, die sich dem Thema Selbstbestimmung erst noch annähern und wissen wollen, was für eine selbstbestimmte Teilhabe am Gesellschaftlichen Leben wichtig ist – jenseits eines Themas wie baulicher Barrierefreiheit, die im Alltag recht präsent ist und auch leichter anfassbar.  Nicht zuletzt bieten die KSL aber auch individuelle Beratung. Gerade bei der Beantragung und Bewilligung von Leistungen brauchen die Betroffenen oft Unterstützung. Deshalb ist es auch so hilfreich, dass in jedem KSL mindestens ein*e Jurist*in tätig ist und auch individuell helfen kann.

Und wem das noch immer zu allgemein ist, dem sei diese Broschüre empfohlen, die auch vom KSL OWL mit erarbeitet wurde: Ein Verzeichnis barriere-armer Gastronomie in Bielefeld.

Und hier noch einige Hintergrundinfos:

Zentrale Aufgabe der KSL ist die Förderung der sozialen Inklusion. Jedes Kompetenzzentrum ist eine regionale und unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. Die Mitarbeitenden im KSL beraten nach dem Selbstbestimmt-Leben-Ansatz. Wesentlich ist dabei die Beratung von Menschen mit Behinderungen durch Menschen mit Behinderungen („Peer-Counseling“). Die Kooperations- und Vernetzungsstrukturen der KSL stehen sowohl Bürgern als auch der öffentlichen Verwaltung mit Informationen und themenspezifischen Veranstaltungsangeboten zur Verfügung.

Die KSL entwickeln gemeinsam geeignete Maßnahmen, um Selbstbestimmung landesweit umzusetzen (z. B. die stärkere Nutzung des Persönlichen Budgets).

Sie beraten unabhängig zu allen Fragen und Themen rund um das Thema Behinderung und unterstützen Menschen mit Behinderungen auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Dies gilt vor allem für komplexe Fragestellungen, die leistungsträgerübergreifende Lösungen erfordern.

Sie informieren über aktuelle Entwicklungen in der Behindertenpolitik im Kontext der UN-Behindertenrechtskonvention und bieten eine Plattform für alle Institutionen und Verbände, die sich mit Konzepten wie Inklusion und Selbstbestimmung auseinandersetzen, um praktische Veränderungen herbeizuführen.

Schließlich bündeln Erfahrungen behinderter Menschen, führen Fachveranstaltungen durch und erstellen Informationsmaterial zur gezielten Bewusstseinsbildung und Überwindung von bisher vorherrschenden Denkmustern.

Das KSL in Essen berät alle Menschen mit Sinnes-Behinderungen in NRW. Zum Beispiel:  gehörlose Menschen, Menschen mit Hör-Behinderung, blinde Menschen, Menschen mit Seh-Behinderung, taub-blinde Menschen also Menschen, die nicht hören und nicht sehen können.

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