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Die Lösungen für zentrale Herausforderungen des ländlichen Raums sind digital. In unserem Autor*innenpapier „Stadt & Land – Innovativ & Digital“ machen wir Vorschläge, wie wir die Chancen des digitalen Wandels für alle Menschen zugänglich machen. Wir wollen auch durch die Digitalisierung gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen unseres Landes schaffen.
Unser Augenmerk liegt dabei insbesondere auf der Frage, wie wir die Startup-Kultur in den ländlichen Räumen fördern können. Die Diskussion über Startups und Startup-Kultur ist bisher von Großstädten dominiert. Wir wollen die Debatte auf die ländlichen Räume ausdehnen. Digitale Lösungen, die in den derzeitigen Startup-Zentren entwickelt werden, folgen der Logik der Großstädte. Wenn wir die Lebensbedingungen im ländlichen Raum angleichen wollen, brauchen wir Strategien, die auf die Gründerinnen und Gründer angepasst sind, die aus dem Leben zwischen Dorf, weiten Landschaften und Tradition ihre Kreativität ziehen und Lösungen entwickeln.
Startups spielen eine entscheidende Rolle für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums:
- Die wirtschaftliche Stärke des ländlichen Raums ergibt sich aus dem starken Mittelstand, der aber durch die Digitalisierung unter Druck gerät. Die Kooperation mit Startups bringt den Mittelstand auf Zukunftskurs.
- Startups schaffen im ländlichen Raum Arbeitsplätze für Hochqualifizierte. Sie bieten gerade jungen Menschen eine Perspektive, nach einem Studium zurück in die ländliche Heimat zu kommen.
- Die Startup-Kultur bietet nicht nur große wirtschaftliche Potenziale, sondern liefert auch Impulse für die Orts- und Stadtentwicklung. Startups bringen Coworking und neue Arbeitsmodelle und bringen die Ortsgesellschaft voran.
Wir wollen die Startup-Kultur im ländlichen Raum deshalb unterstützen und schlagen in unserem Papier eine Reihe konkreter Maßnahmen vor:
- Wir wollen neue Impulse in der Wirtschaftsförderung. Statt wie bisher den Flächenfraß durch die Ausweisung immer neuer Gewerbegebiete voranzutreiben, müssen die kommunalen Wirtschaftsförderungen heute die Gründungskultur, Innovationskraft und Offenheit für unkonventionelle Ideen fördern. Nur so kann ein attraktives Ökosystem für Startups entstehen.
- Wir wollen die Finanzierungsbasis für Startups stärken. Der ländliche Raum muss bei regionalen Seed-Fonds stärker in den Blick genommen werden. Wir wollen Kooperationen von kapitalstarken Mittelständlern und innovativen Startups besser unterstützen.
- Gerade auch auf dem Land muss innovative Wirtschaft stärker als bisher Frauensache werden. Wir plädieren für einen landesgeförderten Female Innovation Hub und die Unterstützung weiterer Initiativen wie etwa Gründernetzwerke.
- Wir wollen den Aufbau von „Gründungsschmieden“ fördern. Das sind verknüpfte Gründungszentren, die gemeinsam von Kommunen, lokaler Wirtschaft und Fachhochschulen getragen werden. Sie sollen den Innovationsbedarf der Wirtschaft und die Gründungspotenziale der Hochschulen vernetzen.
Es ist Zeit für eine breite gesellschaftliche Debatte. Wir laden Euch herzlich ein, mit uns zu diskutieren. Schreibt uns Eure Meinung zu unseren Thesen. Gerne stellen wir unsere Vorschläge auch bei Euch vor Ort zur GRÜNEN Debatte.
Herzliche Grüße
Matthi Bolte-Richter, KV Bielefeld. Mitglied des Landtags, Sprecher für Digitalisierung, Wissenschaft, Innovation und Datenschutz
Dagmar Hanses, KV Soest. Bezirksvorsitzende Westfalen.
Jan-Niclas Gesenhues, KV Steinfurt. Mitglied im Landesvorstand, Fraktionssprecher Kreistagsfraktion Steinfurt, Mitglied der Gesellschafterversammlung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Simon Rock, KV Rhein-Kreis Neuss. 2012-2018 Mitglied des Landesvorstands, 2014-2019 Mitglied des Kreistags Kreis Siegen-Wittgenstein. Sachkundiger Bürger im Kreistag des Rhein-Kreises Neuss.
Michael Basten, KV Bielefeld, Mitarbeiter im Landtag NRW
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