Vita

Persönlich

MATTHI_5212Ich wurde am 28. Oktober 1985 in Bielefeld geboren. Etwa genauso lange nennt man mich Matthi, obwohl meine Eltern mich mit drei Vornamen ausgestattet haben, sodass ich eigentlich Frederick Matthias Benjamin Bolte-Richter heiße. Wie auch immer: Aufgewachsen bin ich in Bielefeld-Senne, in Sennestadt zur Schule gegangen und habe 2004 mein Abitur am Hans-Ehrenberg-Gymnasium gemacht. An der Uni Bielefeld habe ich mich zunächst zwei Semester an Jura versucht, mich dann aber doch für Politikwissenschaft entschieden und habe dieses Studium 2008 mit dem BA abgeschlossen. Ich bin seit 2014 verheiratet und habe zwei Kinder (geboren 2015 und 2018).

Politisch

Zur Grünen Bewegung kam ich im Sommer 2002. Es war Bundestagswahlkampf und es hieß, die Rot-Grüne Zukunftsregierung gegen den Sturm der Kanzlerkandidaten Stoiber und Westerwelle zu verteidigen. Das ganz große Thema damals, der drohende Krieg im Irak, hat die Friedenspolitik zu meinem ersten Leib- und Magenthema gemacht. Ich habe dann die Grüne Jugend Bielefeld mit aufgebaut, habe viel für die Grüne Jugend auf Landes- und auch einige Projekte auf Bundesebene gemacht. Anfang 2004 habe ich mich entschieden, nun auch “parlamentarisch” aktiv zu werden und für den Bielefelder Stadtrat zu kandidieren. Unser tolles Wahlergebnis von 15,5% reichte locker für meinen Listenplatz, sodass ich – noch 18 Jahre alt – jüngstes Mitglied im Rat der Stadt wurde. Nach meiner Wahl in den Landtag habe ich das Ratsmandat im August 2010 niedergelegt.

Im Rat war ich schwerpunktmäßig im Jugendhilfeausschuss aktiv. Vieles, was ich mir vorgenommen hatte, wie z.B. die bessere Beteiligung junger Menschen an der Politik habe ich hier verfolgen können, aber auch Vieles, was mir am Anfang einiges an Lernen und ehrlicherweise auch Nerven abverlangt hat, wie den Ausbau der Kinderbetreuung (und gemeinerweise hat die Landesregierung die damalige Rechtslage über den Haufen geworfen, als ich sie gerade verstanden hatte ;-) ). Bis 2009 war ich daneben noch im Schul- und Sportausschuss aktiv und vertrat zwischen 2008 und 2010 die Grüne Fraktion im Aufsichtsrat der Bielefelder Bäder und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF).

Das Superwahljahr 2009 habe ich dann als Wahlkampfkoordinator des Grünen Kreisverbands erlebt, um unsere damalige Geschäftsführerin Marianne Weiß in ihrem tollen Wahlkampf als Oberbürgermeisterkandidatin, unsere Abgeordnete Britta Haßelmann für den Bundestag und das Europateam der Grünen zu unterstützen. Wir konnten das Bielefelder Ergebnis bei allen Wahlen verbessern, und ich bin erneut in den Rat eingezogen, wo wir Grüne gemeinsam mit FDP und SPD eine “Ampel” als Gestaltungsmehrheit hatten.

Ende 2009 kam dann für mich der ganz große Sprung: Die GRÜNE Landesdelegiertenkonferenz wählte mich auf Platz 14 der Landesliste zur Landtagswahl 2010. Bei der Wahl am 9. Mai 2010 kam keine eindeutige Mehrheit zustande, und so war es ein unglaublich spannender Prozess, die Bildung der Rot- Grünen Minderheitsregierung mitzugestalten. Ich war in dieser Wahlperiode innenpolitischer Sprecher und Sprecher für Netzpolitik meiner Fraktion. Nachdem sich der 15. Landtag von Nordrhein- Westfalen am 14. März 2012 aufgelöst hatte, wurde ich für die Neuwahl erneut auf Platz 14 der Landesliste gewählt.

Wir GRÜNE erhielten landesweit 11,3 Prozent der Zweitstimmen, was zwar leichte Verluste bedeutet gegenüber 2010 (minus 0,8%), aber in der politischen Situation ein wirklich gutes Ergebnis. In meinem Wahlkreis konnten wir – gerade auch durch eine engagierte „Mannschaftsleistung“ der Bielefelder GRÜNEN im Wahlkampf – besonders gut abschneiden: Mit 17,2 Prozent Erststimmen und 21,3 Prozent Zweitstimmen standen wir Grüne auf Platz 5 von 128 Wahlkreisen in NRW und lagen bei den Zweitstimmen auch vor der CDU.

Mit einer komfortablen Rot-Grünen Mehrheit konnten wir viele wichtige Projekte für unser Land bewegen, etwa das Klimaschutzgesetz und die Verkleinerung des Braunkohletagebaus. Auch in meinen Bereichen – ich war in dieser Legislatur Sprecher für Netzpolitik und Datenschutz – konnten wir Achtungserfolge erzielen: Der Ausbau der digitalen Infrastruktur nahm Fahrt auf und bei der Förderung von Freifunk – eines meiner ganz persönlichen Anliegen – war NRW Vorreiterland. Ebenso konnten wir die Digitalisierung der Verwaltung z.B. mit dem ersten E-Government-Gesetz des Landes NRW vorantreiben und mit Open.NRW eine ambitionierte Open Government Strategie vorantreiben.

Die Wahl 2017 brachte für uns eine deutliche Niederlage. Mit 6,4 Prozent reichte mein Listenplatz 14 gerade noch für den Wiedereinzug. Wir haben uns als Oppositionsfraktion konstruktiv und kritisch mit der Landesregierung auseinandergesetzt. Als Sprecher für Wissenschaft, Innovation, Digitalisierung und Datenschutz war ich direkt dran an den Zukunftsthemen unseres Landes.

Im August 2021 habe ich bekannt gegeben, mich nicht erneut um ein Landtagsmandat zu bewerben. Mit Ende der 17. Wahlperiode bin ich am 1. Juni 2022 aus dem Landtag ausgeschieden.