Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass man sichere Passwörter verwenden soll. Aber wann ist ein Passwort sicher und warum ist das wichtig? Kriminelle können nicht nur finanziellen Schaden anrichten, indem sie Dinge auf Deine Rechnung bestellen bzw. Deine Daten für solche Zwecke missbrauchen, also Deine Identität „stehlen“. Sie können auch Deine Identität nutzen um Nachrichten zu posten, oder um mit Leuten zu chatten.
Vor drei Jahren wurden über 38 Millionen Passwörter aus der Kundendatei von Adobe Systems Inc. geklaut und eine Liste mit den 100 beliebtesten Passwörtern im Internet veröffentlicht. Darunter befinden sich „123456“ (Platz 1/ fast 2 Mio. Nutzer*innen verwendeten dieses Passwort), „password“ (Platz 3) und „123123“ (Platz 10). Solche Passwörter sind besonders anfällig, da sie sehr einfach geknackt werden können. Hacker haben verschiedene technische Mittel, um Deine Passwörter zu knacken. Um es Ihnen möglichst schwierig und aufwändig zu machen solltest Du diese Tipps für sichere Passwörter beachten:
- Verwende lange Passwörter mit mindestens 8 Zeichen (bei Passwörtern für das WLAN mindestens 20 Zeichen)
- Verwende Groß- und Kleinbuchstaben
- Verwende Zahlen und Sonderzeichen
- Das Passwort sollte kryptisch sein, das bedeutet, dass es keinen Sinn ergeben sollte (keine Tastaturmuster, logische Zahlenfolgen, ganze Wörter,…)
- Verwende keine Namen, Geburtsdaten, etc.
Auch im Umgang mit Passwörtern solltest Du einiges beachten. Viele nutzen für ihre Zugänge (E-Mail, PC-Account, Facebook, Amazon, Online-Banking, usw.) die gleichen Passwörter. So machst Du es Kriminellen ziemlich einfach: Haben sie ein Passwort, können sie sich Zugang zu vielen Accounts von Dir verschaffen. Nutze also für verschiedene Zugänge auch unterschiedliche Passwörter! Hier darfst Du aber ruhig Abstufungen vornehmen, damit Du Dir auch alle merken kannst. D.h. Accounts die sehr wichtig sind (z.B. E-Mail, Online-Banking, Facebook,…) solltest Du mit einem starken Passwort schützen, Accounts die weniger relevant (auch für Kriminelle) sind kannst Du auch mit nicht so starken Passwörtern schützen. Das könnten beispielsweise Zugänge zu Internetforen sein.
Gerade der Tipp, kryptische Passwörter zu benutzen, stößt angesichts der großen Zahl an Passwörtern, die wir für unterschiedliche Dienste brauchen, auch mal an seine Grenzen. Da helfen Merksätze. Das „0A&kPvsP?“ im Bild kannst Du Dir z.B. mit „Null Ahnung und kein Plan von sicheren Passwörtern?“ merken. Gegenüber den zuvor genannten Gefahren ist man mit einem solchen Passwort schon sehr sicher unterwegs.
Des Weiteren solltest Du Deine Passwörter regelmäßig ändern. Auch hier kannst Du nach Relevanz abstufen. Schreibe Dir die Passwörter nicht auf und bewahre den Zettel auf keinen Fall noch in der Nähe deines Computers auf! Wenn es Dir zu kompliziert ist, Dir alle unterschiedlichen Passwörter zu merken kannst Du auch Passwörterverwaltungs-Programme nutzen. Das Programm verwaltet Deine Passwörter und wird durch ein „Masterpasswort“ geschützt. Das Masterpasswort sollte natürlich sehr sicher sein. Du kannst z.B. das Programm KeePassX nutzen, das Du hier herunterladen kannst. Bei den zahlreichen Passwörtern die Du Dir sicherlich merken musst, ist ein Verwaltungsprogramm eine ziemlich große Hilfe. So ist es auch viel einfacher Zugänge mit komplizierteren (=sicheren) Passwörtern zu schützen.
Disclaimer: In dieser Kategorie findet Ihr Tipps zu Datenschutzthemen. Wenn dabei konkrete Dienste, Anwendungen oder Produkte empfohlen werden, geschieht dies immer nur vor dem Stand der Informationen, die zum Erscheinenszeitpunkt vorliegen.
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