#weltbewegen: Schmitz Cargobull und Kremer Stahltechnik

Am 22. Januar ging es für mich ins Münsterland. Auf dem Tourplan von #weltbewegen standen Schmitz Cargobull in Altenberge und Kremer Stahltechnik in Metelen.

Schmitz Cargobull dürfte fast allen bekannt sein, denn die LKW-Auflieger des Unternehmens aus dem Münsterland sind von der Straße kaum wegzudenken. Allein im letzten Geschäftsjahr wurden fast 60.000 Fahrzeuge gefertigt, das Unternehmen beschäftigt 6.000 Mitarbeiter*innen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 2,5 Mrd. Euro. Ganz klar: Einer der ganz großen Player auf der #weltbewegen Tour. Und einer, der sich auf den Weg gemacht hat, die Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzunehmen. Hierfür wurde aus dem Unternehmen heraus ein spannender Prozess gestartet, der in die Gründung des Startups „Kubik X“ gemündet ist. Dieses soll digitale Geschäftsmodelle entwickeln und dann mit Schmitz Cargobull oder weiteren Partnern in den Markt bringen. Bei meinem Besuch begleiteten mich Elke Schuchtmann-Fehmer und Jan-Niclas Gesenhues für die GRÜNE Kreistagsfraktion.

Bei meinem Besuch zeigte sich: Die Digitalisierung fordert die „Kleinen“ genauso heraus wie die „Großen“. Im Fall von Schmitz Cargobull bin ich wirklich beeindruckt, wie dieser Prozess angegangen wurde, nämlich mit viel Offenheit und der Chance auf viele Freiräume. Auch aus Grüner Sicht bietet die Digitalisierung viele Möglichkeiten für die Logistikbranche, z.B. wenn durch mehr und komplexere Daten ein besseres Fuhrparkmanagement möglich wird, das Leerfahrten vermeiden hilft. Oder wenn mit exakten Sensoren in Kühlaufliegern eine hohe Qualität von Lebensmitteln garantiert wird und keine Lebensmittel mehr wegen Schäden auf dem Transportweg weggeworfen werden müssen. Oder wenn durch exakte Wartungssensorik proaktiver Service ermöglicht wird, mit dem Ausfallzeiten des Aufliegers reduziert werden und idealerweise Teile nur noch ersetzt werden, wenn sie tatsächlich abgenutzt sind. Aber auch das Kerngeschäft hat inzwischen einen hohen Digitalisierungsgrad erreicht. Durch eine direkte, hochautomatisierte Auftragsverarbeitung ist es möglich, Trailer binnen 18 Stunden zu fertigen.

Zweite Station war Kremer Stahltechnik in Metelen. Dort traf ich den Gründer und Geschäftsführer, Ansgar Kremer, den Bürgermeister Gregor Krabbe und natürlich auch Vertreter der örtlichen GRÜNEN. Das Unternehmen wurde 2015 gegründet und war 2017 für den Gründerpreis.NRW nominiert. Inzwischen werden hier 45 Mitarbeiter*innen beschäftigt, davon 10 Geflüchtete, was eine wirklich beeindruckende Quote darstellt. Der Stahl wird in Europa eingekauft, die Laserschneidemaschinen programmiert und die Aufträge digital abgewickelt. Für Schweißarbeiten steht auch ein moderner Schweißroboter zur Verfügung.

Auch ein klassisches Metier wie die Stahltechnik kommt ohne Innovationen nicht aus. Mir hat besonders die Leidenschaft des Gründers für sein Handwerk gefallen. Über dieses Thema hat auch die Handwerks-Enquete in der letzten Legislaturperiode intensiv beraten: Das Handwerk ist attraktiv und bietet jungen Menschen viele Perspektiven. Dennoch macht sich der Fachkräftemangel immer stärker bemerkbar. Wir brauchen deshalb eine Debatte darüber, wie wir früher und zielgenauer auch für das Handwerk als Beschäftigungsfeld werben können. Extrem positiv auch die hohe Beschäftigtenzahl mit Fluchtgeschichte. Was die großen Unternehmen offensichtlich nicht können, macht ein Mittelständler aus dem Münsterland vor – und berichtet mir von Problemen etwa mit der Ausländerbehörde, die wir dringend lösen müssen.

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