Liebe Freundinnen und Freunde,

Die digitale Transformation der Arbeitswelt in NRW bietet viele Potenziale, zeigt aber auch die Spannungsfelder moderner, digitaler Arbeitsformen auf. Home Office ist in aller Munde. Es gibt sogar Menschen, die vom Ausland aus arbeiten und im netten Strandcafé ihre Emails beantworten. Dieser Flexibilität steht allerdings eine zunehmende Entgrenzung von Arbeitswelt und Privatleben gegenüber: Das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, die SMS von der Chefin um 23 Uhr oder die „kurze“ telefonische Nachfrage am Wochenende – viele Menschen sind gestresst vom andauernden Online-Sein.

Aber nicht nur für die Verbindung unterschiedlicher Lebensbereiche bietet die Digitalisierung enormes Potenzial. Mit ihr können sich auch Aspekte der Arbeitsrealität selbst zum Positiven verändern. Durch den Einsatz smarter Technologien können gleichförmige und körperlich anstrengende Tätigkeiten digitalisiert werden. Digitale Assistenzsysteme können Menschen mit einer Behinderung oder geringen Sprachkenntnissen dabei unterstützen, anspruchsvolle Tätigkeiten auszuüben. Richtig eingesetzt führt die digitale Transformation zum Abbau von Barrieren und trägt dazu bei Integration und Inklusion in den Betrieben umzusetzen.

Aber flexible Arbeit kann viele Vorteile haben, nicht zuletzt einen ökologischen: Wer öfters zuhause bleibt und dadurch einen längeren täglichen Arbeitsweg einspart, spart auch CO₂-Emissionen in der Mobilität ein. Als weitere spannende Fragestellungen der Transformation der Arbeitswelt sind Dinge wie IT-Sicherheit und Algorithmen zu besprechen. In letzter Zeit wurde öfters darauf aufmerksam gemacht, dass sich diskriminierende Denkmuster auch in Algorithmen niederschlagen können. Dies gilt es unbedingt zu verhindern.

Völlig klar ist auch, dass wir uns als Gesellschaft an die verändernden technischen Rahmenbedingungen anpassen müssen. Dafür braucht es bessere Angebote für das lebensbegleitende Lernen. Wir brauchen eine stärkere Verknüpfung von Forschung und Wirtschaft. Denn es gibt viele Patente in NRW, aber zu wenig Gründungen, die daraus erfolgen. Insbesondere beim sozialen und ökologischen Unternehmertum gibt es ebenfalls viele Potenziale, die wir noch nicht genügend ausschöpfen.

Über all das möchte ich diskutieren mit meinen zwei spannenden Gästen:

• Gabi Schilling – IG Metall Bezirksleitung NRW/Projektleitung „Arbeit 2020 in NRW“

• Prof. Dr. Thomas Haipeter – Leiter der Forschungsabteilung Arbeitszeit und Arbeitsorganisation am Institut für Arbeit und Qualifikation der UDE

„Digitalisierung als Chance für die Arbeit von morgen“ am Donnerstag, 5.11.2020, 21 Uhr

Anmelden könnt ihr euch hier:

https://www.edudip.com/de/webinar/digitalisierung-als-chance-fur-die-arbeit-von-morgen/507318