Pinkwart hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt

Meine Einschätzung zur Besetzung des Beirats Digitale Wirtschaft beim Wirtschaftsministerium NRW:

Die Neubesetzung des Beirat Digitale Wirtschaft zeigt deutlich, dass Minister Pinkwart die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Ohne Frage hat er eine Reihe Innovatoren versammelt, die in ihren Branchen eine wichtige Rolle spielen. Er deckt damit aber nur einen Teil der Digitalisierung ab und vernachlässigt zentrale Handlungsfelder.

Social Entrepreneurs und Sozialunternehmen fehlen gänzlich im neuen Beirat. Dabei zählen sich laut aktuellem Startup-Monitor 43,4 Prozent der befragten Startups zur Green Economy und 42,6 Prozent zum Social Entrepreneurship. Die Sozialwirtschaft besitzt mit 700.000 Mitarbeitenden rund zwei Drittel des ökomischen Gewichts des Handwerks in NRW. Es ist bedauerlich und nachlässig, dass dieses ökonomische und innovative Potenzial von Minister Pinkwart übersehen wird.

Auch Vertreter kommunaler Unternehmen, die die Digitalisierung vor Ort vorantreiben, gerade in den ländlichen Regionen, sind im Beirat nicht vertreten. Dass von 25 Mitgliedern lediglich 6 Frauen sind, ist eine beschämende Quote im Jahr 2020 – gerade für eine Branche wie die digitale Wirtschaft, in der Diversität so eine große Rolle spielt.

Die Digitalisierung der Wirtschaft verläuft extrem dynamisch. Ich hätte mir gewünscht, dass Minister Pinkwart diese Dynamik stärker bei der Besetzung des Beirats berücksichtigt. Denn nur so lassen sich Innovationspotenziale der Wirtschaft freisetzen, durch die wir der aktuellen Krise trotzen und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

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