Entfesselungsrhetorik ist noch lange keine Start-up Strategie. Gestern beschloss die Landesregierung im Landtag ihr neues Gründerstipendium, ohne konkrete Anreize für Start-ups. Die Start-up-Partei FDP entpuppt sich als analoge Mogelpackung.
Es sind gerade Start-ups, die eine hohe Sensibilität für aktuelle gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Herausforderungen aufweisen
Wir setzen bei der ökologisch-industriellen Modernisierung des Wirtschaftsstandorts Nordrhein-Westfalens verstärkt auf innovative Start-ups. Denn Start-ups wirken in zweierlei Hinsicht positiv auf die Digitalisierung von Wirtschaft und letztlich auch Gesellschaft.
Es sind gerade Start-ups, die eine hohe Sensibilität für aktuelle gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Herausforderungen. Durch ihre Organisationsform und agilen Methoden sind sie in der Lage, schnell und passgenaue innovative, digitale Lösungen zu entwickeln, die Märkte disruptiv verändern können.
Gleichzeitig tragen sie über Kooperationen zur Digitalisierung mittelständischer Unternehmen bei.
Ein Gründerstipendium für Start-Ups
Deshalb haben wir gestern im Plenum einen Entschließungsantrag eingebracht, der die schwarz-gelbe Landesregierung auffordert, ihr neues Gründerstipendium nicht allgemein, sondern explizit auf Start-ups auszurichten, um Doppelförderungen zu vermeiden. Denn für Gründer*innen aus Handwerk, Industrie, Handel und Freien Berufen gibt es bereits eine Vielzahl solcher finanzieller Unterstützungsangebote.
Die Einziehung einer Obergrenze von 1.000 Gründungswilligen ist nicht zielführend, denn in Nordrhein-Westfalen gibt es mehr gute und förderungsfähige Ideen. In einer Zeit sprudelnder Steuereinnahmen muss die Landesregierung in die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts NRW tätigen.
Die Landesregierung hat keine Agenda, NRW zum Gründerland Nr. 1 zu machen
Unser Antrag wurde mit den Stimmen von Schwarz-Gelb und AfD abgelehnt, dabei ist doch eigentlich grade die FDP die selbsterklärte Start-up-Partei. Start-ups brauchen mehr als Entfesselungsrhetorik, Start-ups brauchen mehr als Ideologie. Start-ups brauchen konkrete Unterstützung. Wenn die Landesregierung es anders machen würde, dann könnte Ihr Gründerstipendium vielleicht ein Baustein sein. Aber eine wirkliche Agenda, NRW zum Gründerland Nr. 1 zu machen, hat die Landesregierung nicht. Das ist ein unverzeihlicher Fehler.
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